Und das alles nur wegen der Schafe, oder genauer gesagt wegen der Ritzen im Boden ihrer Ställe. Sie sind der eigentliche Grund, weshalb Norwegen die Öko-Verordnung nicht annimmt. Denn Brüssel verlangt, dass in ökologisch korrekten Schafställen mindestens die Hälfte des Bodens ritzenfrei sein soll. Auf diesen normalen, undurchlässigen Böden müsste man Stroh streuen, um den Schafsurin aufzusaugen. Doch Stroh ist Mangelware in Norwegen, weil wegen des Klimas wenig Getreide angebaut werden kann. Das karge Island hat dasselbe Problem. Beide Länder hoffen immer noch darauf, dass Brüssel für sie die strengen Bio-Regeln anpasst.Gehorchen, nicht mitreden. Norwegen hätte die Regeln in den EEA-Vertrag übernehmen müssen, der für das Nicht-EU-Mitglied den Zugang zum Binnenmarkt regelt. “Wir können und werden bei diesen Regeln keinen Kompromiss eingehen”, sagte ein Kommissionssprecher Jakob Hanke von poltico.eu. “Die Richtlinie muss als Ganzes übernommen werden und nicht à la carte.” Norwegen soll Regeln umsetzen und nicht lange diskutieren. Der Vorgang könnte Großbritannien eine Vorahnung geben, was es heißt, Marktzugang zu wollen, aber nicht mitreden zu dürfen.
VON SCHAFEN, LACHSEN UND BREXIT.
Politico schreibt heute morgen: Norwegen darf seinen Bio-Lachs in Deutschland (und Frankreich) nicht als solchen verkaufen. Eine entsprechende Entscheidung der Bundesländer, die das Bio-Siegel verweigerten, bedeutet einen schweren Schlag für Norwegens Lachszucht: 10.000 Tonnen Bio-Lachs von insgesamt 18.000 Tonnen gehen nach Deutschland. Bedenken gegen die Fischzucht gibt es nicht — es ist eine Zwangsmaßnahme, weil Norwegen eine EU-Bio-Richtlinie von 2008 in einer anderen Sache nicht zufriedenstellend umgesetzt hat: Der Streit dreht sich in der Sache um die Schafzucht. Die EU schreibt für Bio-Schafe festen Boden vor, Norwegen bevorzugt Spaltenboden. Die Süddeutsche erklärt:
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