gamat72

Notizen aus Leipzig

Posts mit dem Label Tod werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Tod
29. April 2010 Gepostet von Unknown 0 Kommentare
Menschen die man liebt, sind wie Sterne.
Sie funkeln und blinken, noch lange nach ihrem
Erlöschen.
Antoine de Saint-Exupéry


Weiter lesen
Share:
Views:
Leben Tod

"Ich war bereits nah am Tod"

2. März 2010 Gepostet von Unknown 0 Kommentare
Aber leider: Mors certa, hora incerta. Dennoch schöner Text. Womöglich lohnt sich das Buch...

"Ich war bereits nah am Tod"
von Kathrin Schmidt

Für ihren Roman "Du stirbst nicht" erhielt die Schriftstellerin den Deutschen Buchpreis. An ihrem letzten Tag fürchtet Kathrin Schmidt nur die erneute Rückkehr ins Leben

Es wäre schön, wenn ich ihn kennen würde, meinen letzten Tag. Aber ich denke, er wird sich versteckt halten hinter all den anderen Tagen, weil er weiß, dass ich keine Angst vor ihm habe. Warum auch? Einmal war ich nah dran am Tod. Das war erst bedrängend, als die Rückkehr ins Leben anstand und ich sprechen, laufen, mich neu orientieren lernen musste. Wenn das wegfällt, und das wird es ja an meinem letzten Tag, kann ich mir den Tod nur noch als warmen, dunklen, voluminösen Kapuzenmantel denken. Stellte er sich mir vor, mein letzter Tag, würde ich ihn begrüßen mit einem starken schwarzen Kaffee.

Dann hieße es aber: Beeilung, denn meine fünf verstreuten Kinder würde ich natürlich alle noch einmal sehen wollen. Allerdings unter einer Tarnkappe, damit sie nicht gestört werden bei ihren alltäglichen Verrichtungen. Maria lebt im norwegischen Trondheim als Violinistin mit Mann und zwei Kindern. Nina ist mit ihrer Tochter nach vier Jahren Bremen nach Berlin zurückgekehrt und studiert im Masterstudiengang an der Freien Universität Soziologie. Tilman hat sich dem Holzbau verschrieben, den er in Rosenheim studiert, um einmal Fachwerk restaurieren und Dächer aufsetzen zu können. Oskar ist angehender Mediziner und lebt in Berlin. Bei uns im Haus lebt nur noch Moritz, der zwölf ist und Neugymnasiast. Ruhe und Zufriedenheit bewegen mich beim Blick auf alle fünf, und ich denke, das wird sich nicht ändern. Auch an meinem letzten Tag nicht.

Ich werde spät abends erst zurück sein können, zwischen Trond- und Rosenheim liegen mehr als zweitausend Kilometer. Wenn noch Zeit bleibt, werde ich mir eine Flasche des geliebten Saale-Unstrut-Weines, weiß, öffnen. Bei kühleren Temperaturen werde ich mich an den Kaminofen setzen mit meinem Mann und seine Hand halten. Wenn es allerdings warm sein sollte, würde ich die weinbewachsene Terrasse am Haus bevorzugen. Ich sehe mich mit Kopfhörern sitzen, unter denen Bachs Cello-Suite Nr. 2 so laut sein kann wie sie will. Als sie zu Ende ist, möchte ich gehen.

Ich sterbe, sage ich ruhig.

Ja, sagt mein Mann.

Weiter lesen
Share:
Views:
Leben Tod

Auf den Tod eines Kindes

11. Dezember 2009 Gepostet von Unknown 0 Kommentare
Du kamst, du gingst mit leiser Spur,
ein flücht'ger Gast im Erdenland.
Woher? Wohin? Wir wissen nur:
aus Gottes Hand in Gottes Hand.
Ludwig Uhland
Weiter lesen
Share:
Views:
Leben Tod

Herbststag

9. Oktober 2009 Gepostet von Unknown 1 Kommentare
Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
Und auf den Fluren laß die Winde los.

Befiehl den letzten Früchten voll zu sein;
Gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
Dränge sie zur Vollendung hin und jage
Die letzte Süße in den schweren Wein.

Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
Wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
Und wird in den Alleen hin und her
Unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.

Rainer Maria Rilke

Weiter lesen
Share:
Views:
Lyrik Tod

So tief verwundet ist dies Herz

30. September 2009 Gepostet von Unknown 0 Kommentare
So tief verwundet ist dies Herz –
Es möchte sich in Nacht versenken,
Nicht sehen, hören und nicht denken,
Nur fühlen seinen bitt'ren Schmerz!
So kostet' es ihn bis zum Grund,
Es müßte langsam sich verbluten,
Und aus den ausgebrannten Gluthen
Erhöb' es sich vielleicht gesund.

Nun aber wird der laute Tag,
Der ihn geschäftig will zerstören,
Des Herzens Qual nur noch vermehren,
Nicht stark es machen, sondern schwach.
Doch sei's getragen – nach dem Wie
Nicht fragt der Selbstbeherrschung Wille;
Nur Aug' und Lippe, haltet stille,
Das inn're Leid verrathet nie!

Luise Büchner (1821-1877)

Weiter lesen
Share:
Views:
Gedicht Tod

Auf ihrem Grab

28. Juli 2009 Gepostet von Unknown 0 Kommentare
Auf ihrem Grab da steht eine Linde,
Drin pfeifen die Vögel im Abendwinde,
Und drunter sitzt auf dem grünen Platz,
Der Müllersknecht mit seinem Schatz.
Die Winde wehen so lind und so schaurig,
Die Vögel singen so süß und so traurig:
Die schwatzenden Buhlen, sie werden stumm,Sie weinen und wissen selbst nicht warum.

Heinrich Heine 



Weiter lesen
Share:
Views:
Ältere Posts Startseite
Abonnieren Posts ( Atom )
  • Impressum

Popular Posts

  • Neuer Europa Verlag in Leipzig
    Der Europa Verlag wurde 1933 als Emigrantenverlag von E. Oprecht in Zürich gegründet, hatte ab 1946 seinen Sitz in Zürich und Wien, ab 1953 ...
  • 13.700 Quadratmeter mehr Platz für Deutsche Bücherei in Leipzig
    13.700 Quadratmeter mehr Platz für Deutsche Bücherei in Leipzig schreibt das Börsenblatt Danach erhält die Deutsche Bücherei in Leipzig für...
  • Kinowelt verlässt offenbar Leipzig
    Seit der Übernahme der Leipziger Kinowelt durch StudioCanal rissen Spekulationen um einen Wegzug des Independents aus Leipzig nicht ab - nun...
  • "Mach Dich locker!" oder "Schlaf jetzt ein!"
    Ganz bestimmt meinen es die Verkünder der «Schlafkampagne» gut mit uns – gleichwohl stellt sich die Frage, ob sie mit dieser Diskurs-Explosi...
  • Salinger bleibt verboten
    In einer großartigen Videoserie werden auf arte von Bücher vorgstellt. Bücher mit großem Einfluss.  Der Fänger im Roggen  von J.D. Salinge...
  • Leipziger Universalgelehrter: Johann Adam Bergk
    Wenn sie nicht so teuer wären, würde ich mich gern mal in die Schriften dieses klugen, wohl etwas streitsüchtigen Kopfes vertiefen. Johann A...
  • Lektüreliste 2016
    Jedes Jahr nehme ich mir vor, diese Liste etwas ordentlicher zu pflegen... Also wieder weitestgehend aus dem Gedächtnis meine Lektüre 2016....
  • Gelesen: Juli Zeh Schilf
    Image via Wikipedia Der nun mittlerweile gar nicht mehr so neue Rom,an von Juli Zeh - Schilf lässt mich mit, nunja, gespaltener Meinung zu...
  • Briliant
    Wir waren ja beim diesjährigen Glückskex im Cantona schon an der Spitze der Stop-Motion-Bewegung dabei, aber das ist wirklich brilliant...
  • Auf ihrem Grab
    Auf ihrem Grab da steht eine Linde, Drin pfeifen die Vögel im Abendwinde, Und drunter sitzt auf dem grünen Platz, Der Müllersknecht mit s...

TAGS

Leipzig Buch Lesen Musik Geschichte Literatur Rezension Bibliothek Gesellschaft Sehenswert YouTube Fotografie Motorrad Kunst Mopped Leben Theater 20. Jahrhundert Architektur Kultur Buchmesse Film Tod Listen Zeitung 2.WK Dresden Galerie Kino Konzert Rußland Verlage Video Wissenschaft 19.Jahrhundert Bahn Blog Demographie Drucke Fahrad Faschismus Globalisierung Kneipe Mafia Sprache USA Web2.0 Zukunft 60s Beatles Berlin CalvinHobbes Drogen Internet Juli Zeh Lesung München Wohnen nato 21. Jahrhundert Alfred Grosser Arnold Zweig Basel Bayern Burma Comic Datenschutz Gedicht HansStruck Indie Interview Islam John Maynard Keynes Jürgen Habermas Kim Yong-Un Klang Lithographie Lyrik Magazin Medien Nick Hornby Nordkorea Otto Flake Paulinum Philosophie Reise Religion Rheinischer Merkur StveMcQueen TV Umwelt Urlaub Warschau Wissen Zyklon

Archiv

Powered by Blogger.

Wird geladen...

gamat72

gamat72

Lesenswert

  • http://leipzigblogs.de
  • Leipzig Bilder

Labels

Leipzig ( 77 ) Buch ( 73 ) Lesen ( 44 ) Geschichte ( 25 ) Rezension ( 21 ) Bibliothek ( 16 ) Gesellschaft ( 16 ) Motorrad ( 13 ) 20. Jahrhundert ( 7 ) Kultur ( 7 ) Konzert ( 4 ) 19.Jahrhundert ( 3 ) 21. Jahrhundert ( 1 )
© 2016 gamat72 | All rights reserved
Created By Responsive Blogger Templates | Distributed By Blogger Templates20