Ganz bestimmt meinen es die Verkünder der «Schlafkampagne» gut mit uns – gleichwohl stellt sich die Frage, ob sie mit dieser Diskurs-Explosion die Schlafprobleme ihrer Klientel tatsächlich lindern. Das manische Kommunizieren und «Bewusstmachen» dürfte eher zu potenzierter Selbstbeobachtung und Verkrampfung führen. «Je mehr wir über unsere Schlaferlebnisse miteinander reden, je mehr wir über den Schlaf wissen, desto mehr wird er wieder in unser aller Bewusstsein dringen und desto mehr können wir in der Folge auch wirklich für ihn tun», heißt es bei schlafkampagne.de erschreckend naiv (ganz so, als hätte es Michel Foucaults Kritik am modernen «Geständniszwang» nie gegeben). Entsprechend absurd kommt uns folgendes Gebot von schlafkampagne.de vor: «Der Mensch hat nicht nur ein Recht, er hat auch eine Pflicht, gut zu schlafen.» Das erinnert fatal an den paradoxen «Mach dich mal locker!»-Imperativ, der ja das genaue Gegenteil von Entspannung aufruft. Also: leider Ziel verfehlt, ihr Schlaf-Campaigner! Ihr macht alles noch viel schlimmer, statt die gebeutelten Schlafneurotiker Richtung Bettschwere zu kommunizieren!
Aram Lintzel , schlafkampagne.de: Erkundet unsere Welt des Schlummers!
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