Gerade als er in seiner gewohnt schnoddrigen Art und mit unverkennbarem Dialekt auf die Frage antwortete, was der Satz - die Erzählungen leuchten - im Klappentext des Buches zu bedeuten habe, tauchte der Engel auf. Ein Mann mit zwei überdimensional großen Engelsflügeln hatte wohl das Interesse an den Comics in Halle 3 verloren und versuchte zuzuhören. Ein gewagtes Vorhaben mit seinen ca. 2 Meter hohen Engelsflügeln. Aber irgendwie passend. Meyer tat die Frage nach dem Leuchten ab.
Das zweite Buch ist das schwierigste, und nach seinem grandiosen Debüt Als wir träumten lag die Latte hoch. Doch Meyer hat diese mit Bravour gemeistert. Das er den Preis der Leipziger Buchmesse gewann, ist daher nur konsequent. Mit Die Stadt. Die Lichter hat er ein Buch vorgelegt, das in bester Tradition steht. Man kann an den großartigen Story-Schreiber Raymond Carver denken, aber auch Hemingway ist präsent, und das bis zum Titel der Geschichten. Denn Meyer hat in einer wundervollen, schnörkellosen Sprache spannende Figuren vorgestellt. Die Geschichten beginnen und enden wie ein Faustschlag - niemand wird langatmig vorgestellt, der Autor führt mitten in den Augenblick. Damit erhalten sie eine Dynamik, die ihresgleichen sucht.
Eine gute Kurzgeschichte bietet Stoff für einen Roman, denn mit dem Ende geht die Geschichte im Kopf weiter.
Etwa wenn er die zarte Liebesgeschichte in den riesigen Gängen des Großmarktes beschreibt, deren Mann - „früher ‚n netter Kerl“ war, „aber seit er arbeitslos ist, ist er ‚n ziemliches Arschloch“. Warum Marion dann ein paar Wochen nicht kommt, warum sich der alte Meister aufhängt, bleibt offen. Damit bleiben Lücken, die Raum für den „Roman im Kopf“ bieten.
Jede einzelne steht für sich, aber alle zusammen lesen sich wie ein Roman, so schätzt Meyer sein Buch selbst ein. Bindeglied ist aber nicht das Scheitern der Helden, sondern eher der Blick. Hier hat jemand - und das wurde auch schon beim Erstling hervorgehoben - tatsächlich nicht nur Betroffenheitslyrik zu bieten, siondern erzählt aus dem Leben.
Und da passt dann auch, dass das Ende der Geschichte „Von Hunden und Pferden“ mit einem letzten Satz einiges umwirft. Das kann man nicht vorwerfen, denn das Leben spielt mitunter so zu. Entschädigt wird man dann vom Rauschen der Gabelstaplerhydraulik, es geht also auch fast romantisch.
Unbedingt lesenswert.
Das zweite Buch ist das schwierigste, und nach seinem grandiosen Debüt Als wir träumten lag die Latte hoch. Doch Meyer hat diese mit Bravour gemeistert. Das er den Preis der Leipziger Buchmesse gewann, ist daher nur konsequent. Mit Die Stadt. Die Lichter hat er ein Buch vorgelegt, das in bester Tradition steht. Man kann an den großartigen Story-Schreiber Raymond Carver denken, aber auch Hemingway ist präsent, und das bis zum Titel der Geschichten. Denn Meyer hat in einer wundervollen, schnörkellosen Sprache spannende Figuren vorgestellt. Die Geschichten beginnen und enden wie ein Faustschlag - niemand wird langatmig vorgestellt, der Autor führt mitten in den Augenblick. Damit erhalten sie eine Dynamik, die ihresgleichen sucht.
Eine gute Kurzgeschichte bietet Stoff für einen Roman, denn mit dem Ende geht die Geschichte im Kopf weiter.
Etwa wenn er die zarte Liebesgeschichte in den riesigen Gängen des Großmarktes beschreibt, deren Mann - „früher ‚n netter Kerl“ war, „aber seit er arbeitslos ist, ist er ‚n ziemliches Arschloch“. Warum Marion dann ein paar Wochen nicht kommt, warum sich der alte Meister aufhängt, bleibt offen. Damit bleiben Lücken, die Raum für den „Roman im Kopf“ bieten.
Jede einzelne steht für sich, aber alle zusammen lesen sich wie ein Roman, so schätzt Meyer sein Buch selbst ein. Bindeglied ist aber nicht das Scheitern der Helden, sondern eher der Blick. Hier hat jemand - und das wurde auch schon beim Erstling hervorgehoben - tatsächlich nicht nur Betroffenheitslyrik zu bieten, siondern erzählt aus dem Leben.
Und da passt dann auch, dass das Ende der Geschichte „Von Hunden und Pferden“ mit einem letzten Satz einiges umwirft. Das kann man nicht vorwerfen, denn das Leben spielt mitunter so zu. Entschädigt wird man dann vom Rauschen der Gabelstaplerhydraulik, es geht also auch fast romantisch.
Unbedingt lesenswert.
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