Gerade festgestellt, dass Issac Singer - der Autor von Satan in Goraj 1978 auch den Literaturnobelpreis erhielt. Literatur-Nobelpreis: Alle Preisträger
Satan in Goraj war sein erstes Buch, das wohl noch in jiddisch - Der sotn in Goray - geschrieben wurde. Es ist für die Lektüre sicherlich nicht schlecht, wenn man Grundkenntnisse im Alten Testament mitbringt. Nach den schrecklichen Pogromen des Богдан Хмельницькийim (Bohdan Chmelnyzkyj) um 1648, denen um die 100000 Juden in Osteuropa zum Opfer fielen, besiedeln die Leute wieder das Dorf Goraj.
Doch alles ist anders, die alte Ordnung bröckelt, der alte Rabbi schafft es nicht die kabballistischen Umtriebe zu bändigen. Mehr und mehr Bewohner erwarten den "Messias" Shabbetaj Zvi. Hier sind dann Bibelkenntnisse gefragt. Am 31. Mai 1665, während eines Aufenthaltes in Gaza, erklärte sich Schabbetajzum Messias. Zeichenhaft ernannte er zwölf Mitglieder der Gemeinde zu Gaza zu Repräsentanten der zwölf Stämme Israels. Dies war der Beginn der messianischen Bewegung, die den Namen Schabbtais tragen und die ganze jüdische Diaspora erschüttern sollte (Sabbatianer). In Goraj treffen mehr und mehr Seher und Verkünder ein. Während der erste bald im Wahnsinn versinkt, hat der Anführer, der Schächter Reb Gedalja, fast heiligen Einfluss. Er übernimmt die Führung der Gemeinde, doch unter seinem Einfluss und angeheizt durch eine sich zur Hysterie steigernden messianischen Erwartung brechen nach und nach die Schranken von Sitte und Gesetz. Reb Gedalja nimmt Rechele, eine junge, von Krankheit und prophetischen Visionen gequälte Frau, zu sich, obwohl sie noch mit dem ersten Verkünder verheiratet ist. Rechele verfällt den Dämonen. Es gelingt zwar, den Dibbuk auszutreiben, der von ihr Besitz ergriffen hat, sie stirbt aber wenige Tage später. Die erhoffte Wiederkunft des Messias findet nicht statt und die Einwohner von Goraj stehen enttäuscht vor den Trümmern ihrer Existenz.
Gelesen: Issac Singer - Satan in Goraj
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