Die Berliner Zeitungwirft in der gut geschriebenen Rubrik "Städtereisen" einen gtewitzen, kritischen Blick aufs "schnarchige" Dresden. Über die "Eventkirche" im Disneystil im Stadtzentrum heißt es
Bin ja mal gespannt, ob die zutreffende Einschätzung "Man hat ja Zeit hier. Bis dahin kann man sich noch überlegen, wie man mit der Moderne umgeht. Und ob man sie auf dem Areal der Altstadt weiterhin verstecken muss hinter „historisch detailgetreu errichteten Fassaden“, wie die Bauträger werben. Acht Quartiere sind an der Frauenkirche neu entstanden, zwischen den Höfen liegen gesichtslose, edel gemeinte Passagen mit Glas, Stahl und poliertem Stein." empörte Kommentare hervorruft. Ich hab mir das ja auch schon mal angeschaut, und fand insbesondere die Kirche fürchterlich...
Die älteren Herrschaften, sagt sie, fänden die wiederaufgebaute Frauenkirche immer einfach nur – toll! Weil sie nicht unbedingt damit gerechnet haben, sie so noch einmal sehen zu können in ihrem Leben. Die barocke Kirche mit der hohen steinernen Kuppel war im Februar 1945 beim Bombardement Dresdens ausgebrannt und eingestürzt, die Reste der Außenwände wurden mitsamt des überwucherten Trümmerberges zum Mahnmal gegen Krieg und Zerstörung – was, wie viele glaubten, nachdrücklicher in der Wirkung sei als ihr Wiederaufbau, der 1990 beschlossen wurde.
Die andere Hälfte, erzählt Fräulein Kerstin, also die Kulturtouristen, die Städtereisenden, die sieht diese Rekonstruktion aus Ruinen mit etwas anderen Augen. Wer beispielsweise den Barock in seiner morbiden Form in Italien lieben gelernt hat, der kommt hier unter Umständen raus und findet, was er drinnen gesehen hat, irgendwie, pardon, kitschig. Fräulein Kerstin sagt: „Ich dachte auch erst: Was für eine Bonbondose!“
Bin ja mal gespannt, ob die zutreffende Einschätzung "Man hat ja Zeit hier. Bis dahin kann man sich noch überlegen, wie man mit der Moderne umgeht. Und ob man sie auf dem Areal der Altstadt weiterhin verstecken muss hinter „historisch detailgetreu errichteten Fassaden“, wie die Bauträger werben. Acht Quartiere sind an der Frauenkirche neu entstanden, zwischen den Höfen liegen gesichtslose, edel gemeinte Passagen mit Glas, Stahl und poliertem Stein." empörte Kommentare hervorruft. Ich hab mir das ja auch schon mal angeschaut, und fand insbesondere die Kirche fürchterlich...
...der gemeine Dresdner beschäftigt sich in erster Linie mit der eigenen Reproduktion. Setzt somit unermüdlich kleine Neu- Dresdner in die verscharchten Elbauen; das ist so altbacken, das es schon wieder modern ist.
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