Bisschen spät mitgekriegt, Mario Candeias, hier in einem Interview mit der SO!, hält heute in Leipzig einen Vortrag: AUF DER SUCHE NACH DEM “PREKARIAT”.
In welchen Zusammenhängen emergierte der Begriff? Welche Sinnaufladung hat er erhalten? Und wo taucht er in gesellschaftlichen Bereichen und im politischen Spektrum mit welcher Bedeutung auf? Zentraler Bestandteil ökonomischer Erneuerung seit den 1970er Jahren ist die Polarisierung und Prekarisierung von Arbeits- und Lebensverhältnissen. Die damit verbundenen Probleme werden aber als die, einer kleinen, vielleicht wachsenden Unterschicht diskutiert, die zugleich als passiv, apathisch und resigniert geschildert wird.
Die aufgeregte Debatte wirkt so zugleich als Entdramatisierung der sich zuspitzenden sozialen Frage. Tatsächlich erleben wir jedoch die Verbreitung einer allgemeinen gesellschaftlichen Kultur der Unsicherheit. Das >Prekariat< wird damit zur universellen gesellschaftlichen Figur der neuen Produktions- und Lebensweise. Zugleich entwickelt es als Klassenfraktion im Werden widerständige Praxen, vielfältig verwoben mit heterogenen Positionierung entlang geschlechtlicher, nationaler oder ethnischer Zuschreibungen.
Wo? In der Moritzbastei Leipzig
Mi 23.Mai 2007 18:00 Ratstonne
Eintritt frei
Mario Candeias in Leipzig
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