Mit der Lebensgeschichte von zwei ungewöhnlichen Gestalten bietet Anthony Burgess nicht nur ein imposantes Fresko des letzten Jahrhunderts. Ken Toomey ist der schwule Schriftsteller billiger Romane, der viel Geld verdient aber auf der Suche bleibt. Sein angeheirateter Schwager,ein Lebemann, der gern isst, trinkt und spielt, wird der spätere Papst Gregor. Toomey soll eine Wunderheilung bezeugen, der Geheilte ist, wie sich später herausstellt, der Anführer der Jones-Sekte, die Anfang der 70er Jahre durch einem Massenmord ausgelöscht wird. Paradoxerweise sind es also gerade
die Überhöhungs- und Vollkommenheitsbestrebungen von religiösen und
politischen Führern, die das Böse in die Welt hineintragen. Denn was wäre geschehen, hätte Papst Gregor Jones nicht gerettet?
James Joyce und der Katholizismus sind laut Wikipedia die zwei treibenden Quellen, die Burgess Leben und seine Bücher beeinflussten. (Ein überaus interessantes Leben übrigens.) Auch Der Fürst der Phantome widmet sich ausführlich und in wunderbaren Predigten des Papstes Gregor mit dem Verhältnis von Gott und dem freien Willen. Wer also mal der Frage nachgehen will, wieso Gott das Böse zulässt und ob es überhaupt Gott gibt, findet interessante Ansätze.
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Anthony Burgess: Der Fürst der Phantome Aus dem Englischen von Wolfgang Krege; Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 1996; 870 S., 54,- DM
Anthony Burgess - Der Fürst der Phantome
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