Berta Garlan lebt in einer Kleinstadt, verwitwet, mit ihrem kleinen Sohn. Mit wohl Anfang 30 ist die Erinnerung an die Jugend in Wien verblasst, sie hat sich an das bequeme Leben bei der Familie des verstorbenen Mannes gewöhnt. Um leben zu können, „verschaffte [man] ihr [nach dem Tod des Ehemannes] in einigen [...] Häusern der Stadt Lektionen. [...] Was sie auf diese Weise verdiente, genügte vollkommen, um ihre Einnahmen in einer für ihre Lebensweise ausreichenden Art zu ergänzen.“ Ihre einstige Hoffnung, „als eine große Klaviervirtuosin, vielleicht als Gattin eines Künstlers, in der Welt umherzuziehen,“ wurde zunichte gemacht, als „ihr Vater eines Tages in einer Aufwallung seiner bürgerlichen Anschauungen ihr den weiteren Besuch des Konservatoriums nicht mehr gestattete“. Diese ihr vom Vater abgenommene Entscheidung lenkt Bertas Schicksal bereits in bestimmte Bahnen, denn „sowohl ihre Aussichten auf eine Künstlerlaufbahn, als ihre Beziehungen zu dem jungen Violinspieler, der seither so berühmt geworden war, [nahmen] ein Ende“ .
Nach dem ihres Mannes machen ihr viele Männer den Hof, doch kommt für sie eine neue Verbindung nicht in den Sinn. Eines Tages liest sie in der Zeitung von ihrer Jugendliebe aus Wien. Sie verabredet sich mit ihrem Jugendfreund Emil Lindbach und beginnt sich heimlich mit ihm zu treffen. Sie ist in Leidenschaft für ihn entflammt bis sie merkt, daß er sich zwar mit ihr vergnügen will, jedoch keine "ernsten" Absichten hat. Zu dieser Zeit (im Österreich-Ungarn des frühen 20. Jahrhunderts) ist es moralisch verwerflich, seine Sexualität außerhalb der Ehe auszuleben. Mindestens für Frauen, Männern ist es (unter der Hand) erlaubt, amouröse Abenteuer zu erleben. Nehmen sich die Frauen das gleiche Recht heraus, so ist das unsittlich. Frauen, die sich über diese Konventionen hinwegsetzen laufen Gefahr z.B. bei einer außerehelichen Schwangerschaft von der Gesellschaft ausgeschlossen zu werden. Besonders tragisch wird das deutlich beim Tod ihrer wohl einzigen Freundin, die nach ähnlichen Erlebnissen, einen selbst durchgeführten Schwangerschaftsabbruch nicht überlebt.
Am Totenbett stehend spürt auch Berta Garlan dieses "wohlbekannten Schwindel". Großartiger Literatur, passt hervorragend zum letztgelesenen Buch von Arnold Zweig. Die Zeit der 1900er Jahre haben beide ganz plastisch dargestellt.
Angeblich hat Schnitzler in dieser Erzählung seine Beziehung zur Jugendliebe Franziska Reich verarbeitet. Jahre später hat er sie als junge Witwe noch einmal wiedergesehen und sich nach einer Affäre kühl verabschiedet. Jetzt lässt er ihr in Gestalt Berta Garlans poetisch Gerechtigkeit widerfahren: Resigniert erkennt die Protagonistin das "ungeheure Unrecht", als Frau nicht den eigenen Bedürfnissen nachgehen zu können, eine Freiheit, die der Mann selbstverständlich für sich beansprucht.
Nach dem ihres Mannes machen ihr viele Männer den Hof, doch kommt für sie eine neue Verbindung nicht in den Sinn. Eines Tages liest sie in der Zeitung von ihrer Jugendliebe aus Wien. Sie verabredet sich mit ihrem Jugendfreund Emil Lindbach und beginnt sich heimlich mit ihm zu treffen. Sie ist in Leidenschaft für ihn entflammt bis sie merkt, daß er sich zwar mit ihr vergnügen will, jedoch keine "ernsten" Absichten hat. Zu dieser Zeit (im Österreich-Ungarn des frühen 20. Jahrhunderts) ist es moralisch verwerflich, seine Sexualität außerhalb der Ehe auszuleben. Mindestens für Frauen, Männern ist es (unter der Hand) erlaubt, amouröse Abenteuer zu erleben. Nehmen sich die Frauen das gleiche Recht heraus, so ist das unsittlich. Frauen, die sich über diese Konventionen hinwegsetzen laufen Gefahr z.B. bei einer außerehelichen Schwangerschaft von der Gesellschaft ausgeschlossen zu werden. Besonders tragisch wird das deutlich beim Tod ihrer wohl einzigen Freundin, die nach ähnlichen Erlebnissen, einen selbst durchgeführten Schwangerschaftsabbruch nicht überlebt.
Am Totenbett stehend spürt auch Berta Garlan dieses "wohlbekannten Schwindel". Großartiger Literatur, passt hervorragend zum letztgelesenen Buch von Arnold Zweig. Die Zeit der 1900er Jahre haben beide ganz plastisch dargestellt.
Angeblich hat Schnitzler in dieser Erzählung seine Beziehung zur Jugendliebe Franziska Reich verarbeitet. Jahre später hat er sie als junge Witwe noch einmal wiedergesehen und sich nach einer Affäre kühl verabschiedet. Jetzt lässt er ihr in Gestalt Berta Garlans poetisch Gerechtigkeit widerfahren: Resigniert erkennt die Protagonistin das "ungeheure Unrecht", als Frau nicht den eigenen Bedürfnissen nachgehen zu können, eine Freiheit, die der Mann selbstverständlich für sich beansprucht.
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