Wer amerikanische Erzähler mag, wird am neuen Wunderkind
Joey Goebel schwerlich vorbeikommen. Sein bisheriges opus magnum, - er ist
gerade einmal 30 Jahre alt - Heartland, aus dem Jahr 2009, erschienen im
Diogenes Verlag, hat auch alles, was man vom amerikanischen Erzählrealismus
erwartet: Starke Charaktere, die im ganz normalen Leben stehen und scheitern,
und gewinnen.
Interessanterweise fällt die Entstehungszeit des Romans in
die ärgste Obama-Manie, und es hat deswegen schon etwas Visionäres, wenn der
Plan Blue Genes, ein kostenloses Gesundheitszentrum in einer Stadt im Mittleren
Westen zu etablieren, grandios scheitert. Blue Gene, der struppige Redneck,
Vokuhila und Schnauzbartträger, der am liebstenb abgeschnittene T-Shirts trägt,
hat so gar nichts mit seiner Familie, der reichen, nein extrem reichen
Tabak-Dynastie der Mapothers zu tun. Ein
Familiengeheimnis wirft seine ganze Welt durcheinander, aber wie das alles
zusammenpasst - am besten selber lesen.
Ganz dringend zu empfehlen ist auch Vincent. Und: In diesem Jahr erschien ganz
aktuell Ich gegen Osborne...
Joey Goebel Heartland, Diogenews Verlag, 22, 90 €
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