Juli Zeh bei Lehmanns
Ich hatte bisher Adler und Engel und Spieltrieb gelesen und fand beide ziemlich gut. Gestern hatte sie eine Art Heimspiel in Lehmanns Buchhandlung in der Grimmaischen Straße. Und es hat sich gelohnt, obwohl ich finde, dass Buchhandlungen merkwürdigerweise nicht die geeignetsten Orte sind um Lesungen abzuhalten. Eng nebeneinandergedrängt waren geschätzte 200 Leute im Laden, entsprechend ließ die Luftqualität und Beinfreiheit arg zu wünschen übrig. Aber Frau Zeh war in bester Stimmung, attraktiv und ausnehmend witzig. Die vorgestellten Texte aus dem letzten Buch Alles auf dem Rasen waren aus verschiedenen Zeiten und für verschiedene Medien und dementsprechend von unterschiedlicher Qualität. Der erste Text, auch im Buch, handelte von der Verweigerung heutiger junger Konsumenten. Gut geschrieben kam er mir trotzdem leicht anachronistisch vor - das fand Frau Zeh aber auch. Gut, auch als Idee, war das fiktive Interview mit dem Magazin Mütter und Tanten über die damals noch bevorstehende Wahl des Merkels. Und diesen Argumenten ist nicht hinzuzufügen. Gut gefiel mir beim Verweisen auf Emanzipation, dass sie selbstverständlich von sich als Autor, Schriftsteller und Jurist sprach. Sicher werden hier viele Feministen der alten Schule aufheulen, aber die Endung -in oder das große I sind eben auch einfach schwer in der Schriftsprache zu handhaben... Respekt Frau Zeh! Schöner Abend. S. war begeistert, wirds wohl zum Geburtstag geben. Ich hätte auch gern eine Widmung, aber die Leute standen mir einfach zu dicht. Beyerhaus war ganz schön voll danach. Ich aber nicht.
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