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Notizen aus Leipzig

Buchmesse Literatur

Archipel von Inger-Maria Mahlke gewinnt Deutschen Buchpreis

9. Oktober 2018 Gepostet von Unknown 0 Kommentare
Die ZEIT lobt nicht nur den Stil, und die kleinteilige Erzählweise, sondern vor allem dass Mahlke den Familienroman ins 21. Jahrhundert führe, "unprätentiös, literarisch souverän und – vor allem – auch politisch relevant". Hier noch eine Rezension  im SPIEGEL.
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Buch Rezension

Longlist uund Finalisten zum Deutschen Buchpreis 2018

12. September 2018 Gepostet von Unknown 0 Kommentare
Die Longlist für den deutschen Buchpreis 2018 aus allen zwischen Oktober 2017 und dem 11. September 2018 (Bekanntgabe der Shortlist) erschienenenen Büchern. Mein Favorit: Angelika Klüssendorf, Jahre später. 
Hier die Übersicht: 
Carmen-Francesca Banciu, Lebt wohl, Ihr Genossen und Geliebten! (PalmArtPress, März 2018)
María Cecilia Barbetta, Nachtleuchten (S. Fischer, August 2018)
Maxim Biller, Sechs Koffer (Kiepenheuer & Witsch, September 2018)
Susanne Fritz, Wie kommt der Krieg ins Kind (Wallstein, März 2018)
Arno Geiger, Unter der Drachenwand (Carl Hanser, Januar 2018)
Nino Haratischwili, Die Katze und der General (Frankfurter Verlagsanstalt, August
2018)
Franziska Hauser, Die Gewitterschwimmerin (Eichborn, Februar 2018)
Helene Hegemann, Bungalow (Hanser Berlin, August 2018)
Anja Kampmann, Wie hoch die Wasser steigen (Carl Hanser, Januar 2018)
Angelika Klüssendorf, Jahre später (Kiepenheuer & Witsch, Januar 2018)
Gert Loschütz, Ein schönes Paar (Schöffling & Co., Februar 2018)
Inger-Maria Mahlke, Archipel (Rowohlt, August 2018)
Gianna Molinari, Hier ist noch alles möglich (Aufbau, Juli 2018)
Adolf Muschg, Heimkehr nach Fukushima (C.H.Beck, Juli 2018)
Eckhart Nickel, Hysteria (Piper, September 2018)
Josef Oberhollenzer, Sültzrather (Folio, März 2018)
Susanne Röckel, Der Vogelgott (Jung und Jung, Februar 2018)
Matthias Senkel, Dunkle Zahlen (Matthes & Seitz Berlin, Februar 2018)
Stephan Thome, Gott der Barbaren (Suhrkamp, September 2018)
Christina Viragh, Eine dieser Nächte (Dörlemann, Februar 2018)

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Primärer Kotzer und Spucker - Die sensationelle Neu-Übersetzung der "Reise ans Ende der Nacht" zeigt den frühen Louis-Ferdinand Céline frischer, zupackender, echter denn je : literaturkritik.de

19. Juni 2018 Gepostet von Unknown 0 Kommentare
Primärer Kotzer und Spucker - Die sensationelle Neu-Übersetzung der "Reise ans Ende der Nacht" zeigt den frühen Louis-Ferdinand Céline frischer, zupackender, echter denn, schreibt Ina Hartwig auf literaturkritik.de

Und das ist gut, denn Louis-Ferdinand Céline (1894 bis 1961) ist in Deutschland eher wenig bekannt, und überdies Tabu behaftet. Begründet, sicher. Sind doch aus seiner Feder neben dem Meisterwerk "Reise ans Ende der Nacht" auch einige böse, zum Teil offen antisemitische Pamphlete 

"Das bekannteste seiner Pamphlete sind die "Bagatelles pour un massacre" (1937), auf Deutsch 1938 im Dresdner Zwinger-Verlag unter dem propagandistisch modifizierten Titel "Die Judenverschwörung in Frankreich" erschienen; und zugleich ist dieses Pamphlet komplett unbekannt, da es seit Kriegsende nicht mehr vertrieben wird. Sogar in der Werkausgabe der "Pléiade" fehlt der Text, wie auch alle anderen Pamphlete - etwa "Mea culpa" und "L'école des cadavres" - fehlen."

Heute werden die Ausgaben für um die 300 Euro an wahrscheinlich das übliche Publikum vertrieben.
In dem großartigen Film "Tod den Hippies - es lebe der Punk", gedreht von, natürlich Oskar Roehler, liest Tom Schilling in einem Westberliner Sexclub der 80er Jahre unter den Augen von Blixa Bargeld natürlich das Original. Um Mädchen rumzukriegen. Großartig, und vielleicht ein Grund französisch zu lernen. 
"Gottfried Benn also, hatte seinerzeit die deutsche Übersetzung der "Bagatelles" gelesen - und war zu einem ganz anderen Ergebnis gekommen als die leutselige Lucette Destouches. Am 11. Dezember 1938 schreibt Benn: "Über Céline habe ich mir schon Gedanken gemacht. Aber mich wundert es nicht, seit ich sein letztes Buch las, das zweite, mit den zwei Aufsätzen. Er ist ein primärer Spucker u. Kotzer. Er hat ein interessantes elementares Bedürfnis, auf jeder Seite, die er verfasst, mindestens einmal je Scheisse, Pisse, Hure, Kotzen zu sagen. Worüber ist nebensächlich. Im zweiten Buch tat er es gegen die Sowjets u. gegen die medizin. Facultäten. Jetzt also gegen die Juden. Es ist seine Ausdrucksart, seine Methode. Im nächsten Band wird es die Küstenschiffahrt oder die Behandlung der Gärtnerlehrlinge sein. Primärer Kotzer. Garnicht anders zu erklären."
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Doppelter Raubbau

18. Mai 2018 Gepostet von Unknown 0 Kommentare
Warum die Menschen in der heutigen Zeit vielfach einfach überfordert sind, und warum die Anzahl der Depressionen steigt, beschreibt Wolfgang Schmidbauer in seinem neuen Buch. 

Wolfgang Schmidbauer dürfte vielen aus der ZEIT bekannt sein, dort verfasst er eine Paartherapiekolumne, kleine Porträts von Paaren mit Beziehungsproblemen, die auf wenigen Zeilen das ganze Ausmaß des menschlichen Beziehungsgeflechts, die großen Fragen der Liebe sortieren kann.
Mit seinem aktuellen Buch „Raubbau an der Seele. Psychogramm einer überforderten Gesellschaft“ geht Schmidbauer in einer Art wieder zu seinen Wurzeln zurück, hat er doch in den 60er Jahren ein Buch veröffentlich, „Homo consumens. Der Kult des Überflusses“, das den Raubbau an der Natur anprangerte. Heute blickt er in die hoch entwickelten modernen Gesellschaften mit ihrem doppelten Raubbau. Denn der moderne Mensch betreibt doppelten Raubbau - zum einen an der Natur, werden doch bis zu sechsmal mehr Energie und Rohstoffe verbraucht, als der Planet regenerieren könnte, und zum anderen an den eigenen psychischen Ressourcen. „Die Konsumgesellschaft verleugnet die Grenzen des Wachstums, die Erschöpfbarkeit der Ressourcen, die Gefährdung des Klimas mit ähnlichem Nachdruck wie Individuen die Grenzen der Sinnstiftung und der Ermöglichung von Lebensfreude durch Fixierung auf Leistung, Erfolg und Konsum“, schreibt Schmidbauer.
Der erschreckende Auftakt: Laut Depressionsatlas der Techniker Krankenkasse hat sich die Tagesmenge an Antidepressiva, die zwischen 2000 und 2013 verschrieben wurde, verdreifacht - für Schmidbauer ein klares Zeichen dafür, dass in unserer Gesellschaft einiges falsch läuft. Denn für Schmidbauer sind Depressionen kein Zufall, sondern die Folge einer konstanten Überforderung der Gesellschaft - so seine These. Der moderne Mensch neigt dazu, sich selbst zu überfordern und auszubeuten. Ob Perfektionismus in Beruf und Privatleben, oder Rastlosigkeit und Gier - der Mensch überfordert sich. Doch er kommt damit nicht klar, so neigen die einen zu Burnout oder Depressionen, andere werden aggressiv oder mutieren zum Wutbürger. Indem schon Kindern Probleme abgenommen werden, und das in einem Maße, das normale Fürsorge übersteigt - Stichwort Helikopter-Eltern - wird leicht übersehen, dass Probleme die es zu meistern gilt Teil des Lebens sind, und dass  man daran wachsen kann. Eine permanente Überforderung ist somit schnell erreicht, und sehr leicht scheint da doch die schnelle Befriedigung im Konsum zu suchen oder gleich zur »Rundum-sorglos-Pille« zu greifen.
Hier zeigt er den Zusammenhang: Auch mentale, seelische Ressourcen gehorchen den Gesetzen der Ökologie, solange sie nur mäßig ausgebeutet werden regenerieren sich. Ist aber einmal eine Grenze überschritten, kippt das System. Schon minimale Belastungen wirken dann überfordernd. Und wie reagiert die Konsumgesellschaft? Das ist leicht vorhersehbar, nicht etwa eine Rückbesinnung auf das Wesentliche, eine Regeneration ist die Lösung, sondern mit hohem Aufwand wird gegen die Symptome vorgegangen - mittels Medikamenten. Die Folgen sind unabschaubar, laut aktueller Studien können die Medikamente auf Dauer die Psyche sehr stark verändern. Ein Teufelskreis. Doch wie sieht eine Lösung aus?
Dem panischen Pillenkauf kann vor allem die Wiederentdeckung und Aufwertung sozialer Kontakte entgegenwirken; aber auch handwerkliches Tun und entschleunigende Praktiken sind heilsam. Schmidbauer zeigt, wie wir unser Leben wieder mit Sinn füllen können und wie es uns gelingt, die Stärke zu gewinnen, die wir benötigen, um für die Herausforderungen der Zeit gewappnet zu sein.

Wolfgang Schmidbauer,  Raubbau an der Seele: Psychogramm einer überforderten Gesellschaft
256 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag, ISBN 978-3-96006-009-3 , 22,00 Euro. Auch als E-Book erhältlich.

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24. Februar 2018 Gepostet von Unknown 0 Kommentare


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