Waldbahntrasse bleibt in Betrieb
City-Tunnel: Abschnitt Plagwitz/Gaschwitz soll ab 2011 gesamten Umleitungsverkehr für das Vorhaben „Netzergänzende Maßnahmen City-Tunnel Leipzig“ aufnehmen
Das stößt auf Widerstand der Anwohner. In der Siedlung am Wolfswinkel rumort es. Denn nach dem Umleitungsverkehr ab 2011 soll die Strecke auch danach dauerhaft in Betrieb bleiben.
„Meine Familie hat wie viele unserer Nachbarn nur im Vertrauen auf die Stilllegung gebaut“, erklärt Anwohner Paul Stevenson. Er fühle sich getäuscht. Zumal die Informationen spärlich fließen. „Selbst wer sich in den derzeit ausliegenden Planfeststellungsunterlagen zum Abschnitt Engelsdorf/Gaschwitz informiert, findet wenig", weiß auch SPD-Stadt- und Kreisrat Karsten Schütze. Lediglich der Umbau der Eisenbahnbrücke Zöbigker Straße im Ortsteil Großstädteln lasse erahnen, dass aus Richtung Plagwitz auch künftig Züge rollen werden.Das ist ja nun lustig. Wer neben einer Bahnstrecke wohnt, vertraut automatisch auf eine künftige Stilllegung? Mir kommen die Argumente ein bisschen vor wie die der erbitterten Flughafengegner in Cursdorf. Auch dort, einem kleinen Dorf mitten im Flughafengelände, ist mit Lärm zu rechnen gewesen. Und wer sein Haus neben eine Bahnstrecke baut muss auch damit rechnen. Dabei hält sich der Verkehr in Grenzen, außer vielleicht während der Umleitung...
Demnach werden mit Fahrplanwechsel 2011 sämtliche Züge, das heißt S-Bahn, Regionalexpress, Regionalbahn und Güterverkehr, auf die Waldbahnstrecke gelegt. Für den Zeitraum der Umleitung – voraussichtlich bis 2014 – seien verschiedene Optionen im Gespräch, behauptet dagegen Bahnsprecherin Daniela Bals.
Gut finde ich aber den Ausbau des Bahnüberganges Equipagenweg, das Drängelgitter wird durch eine Schranke ersetzt.
Im Erläuterungsbericht zum Planfeststellungsverfahren stehen in der Prognose 2020 für Tag und Nacht je zwei Personenzüge sowie zehn Güterzüge.
„Es gab und gibt keine Pläne, die Waldbahn stillzulegen“, betont Bals. Sie frage sich, wie die Anwohner überhaupt zu solchen Spekulationen kämen. Auch beim Eisenbahnbundesamt in Bonn lösen deren Hoffnungen Verwunderung aus: „Wir sehen weder einen Anlass noch eine Entscheidungsgrundlage für einen Beschluss.“ Bernd Irrgang, Projektmanager beim ZVNL, bestätigt zumindest frühere Überlegungen der Bahn, die wieder verworfen wurden und Pläne für die Ertüchtigung der Waldbahngleise. Den Ärger der Häuslebauer könne er nicht verstehen: „Wer an der Bahn baut, muss mit Verkehr rechnen.“
Die Markkleeberger bestätigen wieder mal, dass sie hinterm Wald wohnen.
„Wir haben uns schon immer für eine Stilllegung ausgesprochen“, sagt Sprecherin Anke Patzschke. Zuletzt habe Oberbürgermeister Bernd Klose im Juli 2008 auf die Nachteile der innerstädtischen Trasse aufmerksam gemacht. Dass die Waldbahn langfristig weiter genutzt werden soll, sei Klose aber erst jetzt im Zuge der Auslage der Planunterlagen bekannt geworden, so Patzschke. Die Stadt wolle daher bis 2. Juni auf jeden Fall von ihrem Einwendungsrecht Gebrauch machen, kündigt sie an. Im Wolfswinkel wird indes die Gründung einer Bürgerinitiative vorbereitet.
Der BI wünsche ich, im Gegensatz zu vielen anderen. nun mal kein Glück. Ab 2011 werde ich auf jeden Fall gelegentlich mal zum Fenster raus schmunzelkn, wenn ich von Plagwitz aus durch den Wald zuckele....
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