Den Simplicissimus einer breiten Leserschaft zugänglich zu machen, ist ein Unterfangen, das man nicht genug loben kann. Die Literaturwelt beurteilt einen Versuch, das zuweilen recht holpernde und heute mindestens schwer verständliche Deutsch des 17. Jahrhunderts in eine heute flüssig lesbatre Form zu bringen recht positiv.
Der Simplizissimus ist "sowohl Schelmen- als auch Abenteuerroman, er entwirft in Andeutungen eine gesellschaftliche Utopie. Als ethisch- moralische Lehrstück ist der ebenso lesbar wie noch immer zutreffend. Die Aufzählung ließe sich noch um Kriegs- bzw. Antikriegsroman, Reisebericht oder Gesellschaftssatire ergänzen. Im letzten Teil findet sich die thematische Vorwegname des „Robinson Crusoe“."
Reinhard Kaiser, ehemaliger Lektor, Autor und Übersetzer u.a. von Susan Sontag, H.D. Lawrence und Sylvia Plath, ist es gelungen, diesen gewaltigen Roman (wieder oder neu) lesbar zu machen, ohne ihm etwas von seiner Vielschichtigkeit, seinen Mehrdeutigkeiten und seiner Komik zu nehmen. Die neue Sprache passt sich behutsam dem Original an, sie biedert sich nicht dem heutigen Leser an.
Er übersetzt Worte, die verloren gingen und er ersetzt Worte, deren Bedeutung sich im Laufe der Jahrhunderte veränderten (im Nachwort führt Kaiser als Beispiel „etliche“ an, damals „einige wenige“, heute „sehr viele“).
Der Simplizissimus ist "sowohl Schelmen- als auch Abenteuerroman, er entwirft in Andeutungen eine gesellschaftliche Utopie. Als ethisch- moralische Lehrstück ist der ebenso lesbar wie noch immer zutreffend. Die Aufzählung ließe sich noch um Kriegs- bzw. Antikriegsroman, Reisebericht oder Gesellschaftssatire ergänzen. Im letzten Teil findet sich die thematische Vorwegname des „Robinson Crusoe“."
0 Kommentare :
Kommentar veröffentlichen