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Franz Jung

3. Mai 2007 Gepostet von Unknown 0 Kommentare
Das Trottelbuch von Franz Jung (* 1888 in Neisse, Oberschlesien (heute Nysa, Polen), 1963 in Stuttgart), wurde Mitte der 90er von Faber&Faber in einer schönen Ausgabe wiederaufgelegt, für die man heute schon ganz schön Geld hinlegen muss. Ich hatte die Biographie gelesen und war sehr angetan. 1912 erschien mit dem Trottelbuch sein erstes Buch. Erste Prosatexte Jungs waren schon in den expressionistischen Zeitschriften "Der Sturm" und "Die Aktion" erschienen. Ichn weiss gar nicht, ob er im Osten gedruckt wurde, wahrscheinlich eher nicht - als anarchistsischer Kommunist passte er wohl nicht ganz.


1913 zog Jung nach Berlin, wo er in engem Kontakt zu Franz Pfemfert, dem Herausgeber der Aktion stand; mehrere frühe Bücher Jungs erschienen im Aktions-Verlag.Bis 1918 arbeitete Jung an einer Reihe von politisch-kulturellen Projekten im Untergrund und beschäftigte sich daneben wieder intensiv mit Ökonomie. Die einflussreichste Veröffentlichung dieser Zeit war die von ihm herausgegebene Zeitschrift Die Neue Jugend, der ersten dadaistischen Zeitschrift in Deutschland. Ab 1918 war Franz Jung Mitherausgeber des Club Dada. Jung trat der KPD bei und gründete mehrere Wirtschaftsnachrichtendienste. 1920 wurde er aus der KPD ausgeschlossen und gründete mit anderen die Kommunistische Arbeiterpartei Deutschlands. Um deren Aufnahme in die Kommunistische Internationale zu betreiben, wurde er zusammen mit Jan Appel nach Moskau entsandt. Für die Passage in die Sowjetunion kaperten die beiden den Fischdampfer Senator Schröder und fuhren nach Murmansk. Die Gespräche mit Lenin, Bucharin und Karl Radek blieben jedoch erfolglos. Zurück in Deutschland wurde Jung wegen "Schiffsraubs auf hoher See" verhaftet. Kurz danach, ebenfalls noch 1921, war er zusammen mit Bela Kun, Max Hoelz und Karl Plättner führend an den Märzkämpfen in Mitteldeutschland beteiligt, einer bewaffneten Arbeiterrevolte rund um Halle und Leuna. Von 1933 bis 1936 gab Jung gemeinsam mit Alexander Schwab den Pressedienst für den Wirtschaftsaufbau heraus und gehörte der Untergrundgruppe Rote Kämpfer an. Ende 1936 wurde er in diesem Zusammenhang verhaftet.
findet sich im Internet über Franz Jung.
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Liest gern und viel und schreibt auch darüber.

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