Iich glaube, das Problem der Linken ist heute, dass jene Kräfte, die zur Krise des Kapitalismus geführt haben, also die bösen und anarchischen, einerseits Möglichkeitsräume für die Linke eröffnet haben. Und sie gleichzeitig zurückgedrängt haben. Als die Krise begann, befand sich die Linke auf dem Rückzug. Und im Laufe dieses Rückzugs wurde schließlich auch die Sozialdemokratie zerschlagen, weil der Kapitalismus sich die Sozialdemokratie quasi nur in guten Zeiten leistet. Und zur selben Zeit – da denke ich vor allem an die Situation in Großbritannien – haben die Konservativen dann an den Universitäten, insbesondere bei den Geisteswissenschaften, die finanziellen Mittel radikal gekürzt. Das ist ihnen zwar nicht ohne ernsthaften Widerstand gelungen, aber es ist ihnen gelungen. Ich glaube, in den siebziger Jahren, in der Zeit, als ich Rektor in Oxford war, hätte das so nicht passieren können. Und zwar, weil es so etwas wie eine linke Kultur gab, einen Kontext, in dem Ideen und Widerstand Sinn ergeben haben. Aber wie ich bereits sagte, die Krise des Kapitalismus zeigt, wie abhängig die Sozialdemokratie von den Boom-Zeiten ist."Sport sollte man abschaffen" — der Freitag
Heute ist es meist so, dass die Konservativen radikaler wirken und die line vor allem bewahrend wirkt - Verteidigung des Sozialstaats, etc.
Und dass an den Universitäten die Geisteswissenschaften radikal zusammengekürzt werden, ist in Sachsen ganz aktuell. An der Uni leipzig wird zwar gerade ein großes Zentrum für die KLeherausbildung geschaffen, aber keine Gelder für Professoren eingestellt....
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