Das kenne ich nur allzugut, man redet, dann fällt einem ein, was man dazu gelesen hat, unter großen Schwierigkeiten ist dann vielleicht noch Name des Autors und Buchtitel zu finden, aber der Inhalt?
Eine Welle derMarkus Kolbeck hat in seinem Bücherlei Patrick Süskinds Amnesie in litteris vorgestellt, offenbar ist es also eine normale "Krankheit". Aber macht ja nichts, denn
Resignation über die Vergeblichkeit allen Strebens nach
Erkenntnis, allen Strebens schlechthin überschwemmt
mich. Wozu denn lesen, wozu denn etwa dieses Buch noch einmal
lesen, wenn ich doch weiß, daß nach kürzester Zeit
nicht einmal mehr der Schatten einer Erinnerung davon
zurückbleibt? Wozu denn überhaupt noch etwas tun, wenn
alles zu nichts zerfällt? Wozu denn leben, wenn man
ohnehin stirbt?
Vielleicht - so denke ich, um mich zu trösten-,Ich freue mich schon jedenfalls darauf, in wenigen Monaten das momentan von mir gelesene Unendlicher Spaß von David Foster Wallace jemanden vorzutellen...
vielleicht ist es beim Lesen (wie im Leben) mit den
Weichenstellungen und abrupten Änderungen gar nicht so
weit her. Vielleicht ist Lesen eher ein imprägnativer
Akt, bei dem das Bewußtsein zwar gründlichst durchsogen
wird, aber auf so unmerklich-osmotische Weise, daß es
des Prozesses nicht gewahr wird. Der an Amnesie in
litteris leidende Leser änderte sich also sehr wohl
durch Lektüre, merkte es aber nicht, weil sich beim
Lesen auch jene kritischen Instanzen seines Hirns mit
veränderten, die ihm sagen könnten, daß er sich ändert.
0 Kommentare :
Kommentar veröffentlichen