Die Lebenslüge als zentrales Thema. Die Lebenslüge, die sich am Ende eines jahrzehntelang mehr oder weniger scheinbar geradlinig gegangenen Weges selbst enttarnt. So beschreibt der Merkur das Buch Der menschliche Makel von Philip Roth.
Ich fand mit am beeindruckensten die Wucht und den Mut der Entscheidung des Helden Coleman, wenn er sich, um Erfolg zu haben, von seiner Mutter löst. Aber eben nicht ein lösen im Sinne von Ödipus. "Du wirst mich nie wieder sehen. Und d wirst auch deine Enkel nie sehen." Das ist eine beeindruckende Stelle des Buches. Und die Absurdidät wird besonders deutlich, wenn ein "Schwarzer" der Schule verwisen wird - wegen Rassismus gegenüber Schwarzen. Schön war der Dialog den er mit Delphine deswegen führt, denn er führt die gelegentliche Absurdität gerade in der political correctness deutlich vor Augen. Ich hatte es erst jetzt in der Vintage-Ausgabe gelesenen, und recht lang gebraucht. ist doch sehr anspruchsvolles Englisch.
Technorati Tags: Bücher, Philipp Roth, Makel
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Kommentare zum Post
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Ich finde es weniger die Beschreibung einer Lebenslüge, mehr einer Lebenserfindung. Der "Held" schafft ja eine neue Person und löscht das alte Ich aus - wobei ich mir nicht klar darüber bin, ob er am Ende überhaupt noch so richtig weiß, wer er einmal war...
AntwortenLöschenMhm, das stimmt. Das bleibt etwas im Dunkeln. Ich weiss auch nicht, ob er seiner Geliebten tatsächlich von seinem Geheimnis erzählt hat. Wäre aber zu vermuten. Trotzdem, beeindruckend finde ich das völlige Kappen seiner Wurzeln, was sich ja letztlich gerächt hat.
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