Zwölf kurze Geschichten, kurze Sätze, jede ist ein ganzes Buch. Wieder begeistert von Carver. Die beste war vielleicht die Titelgeschichte: Arbeitslosenhaushalt. Der Mann ist eifersüchtig auf seine Frau, die sich mit einem blinden alten Freund trifft. Am Ende sitzen die beiden Männer, ein Blinder und ein Sehender vor dem Fernseher und zeichnen gemeinsam, mit übereinander gelegten Händen, eine Kathedrale. Und beide gewinnen dadurch eine viel deutlichere Vorstellung davon, was eine Kathedrale ist. Großartig. Sonst ist das Personal das Übliche: schweigende Paare, die sich nichts mehr zu sagen haben, Arbeitslose, Alkoholiker. Es geht um die große Leerstelle im Leben, existenzielle Leere. Scheitern, in Ehe, im Beruf, die aussichtslose Flucht, Alkohol.
Heftig auch die Geschichte mit dem Bäcker, wobei diese ein sehr ruhiges, sanftes Ende hatte. Die Ausgabe, die ich gelesen habe, ist übrigens eine von Volk und Welte 1987.Das war wirklich ein sehr guter Verlag.
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